Steinway im Zirmerhof, Radein

Der Steinway und sein langer Weg zum Zirmerhof

Nach langer Reise bin ich endlich am Ziel, dort, wo ich schon immer stehen und klingen wollte - am Zirmerhof. Gebaut wurde ich 1960 bei Steinway & Sons, Kirschholz, 315 Kilo schwer und genau 188 Zentimeter lang. Ach, meine Jugend, damals in Luxemburg, Vater und Sohn haben auf mir gespielt, Beethoven, Schubert, Chopin der Vater, Tonleitern und kleine Sonatinen der Sohn. Dann beginnt meine Reise: erste Station Brüssel, wenig später ein südbadisches Städtchen - Weihnachtslieder, es war so einsam...

Höchste Zeit also für Abenteuer – und tatsächlich, über Bonn und Budapest schaffe ich den Sprung über den Atlantik nach Costa Rica (ich wusste gar nicht, wo das liegt). Später New York und San Salvador - bis mich das Heimweh erfasste, die Sehnsucht nach dem alten Kontinent, nach Europa. Schiffe, Zoll, Tragegurte: Ich werde in höchste Stockwerke alter Häuser gebracht, nach Rom und Neapel. Und heute, jetzt, stehe ich im Salon des Zirmerhofs in Radein.
Endlich. Endlich wird wieder auf mir gespielt, endlich wieder Freude und Klang, ich hab´ das so vermisst. Und ich freue mich, dass ich da bin. Mitten in prächtiger Landschaft ist der Zirmerhof einer der schönsten Zufluchtsorte in den Südtiroler Bergen.

Tastatur Steinway im Zirmerhof in Radein

Meine Tastatur

Elfenbein - wie es sich gehört für eine vornehme Tastatur, für die Oberfläche der flinken Tasten eines Flügel. Neulich sagte jemand, man möge doch den Klavierdeckel großzügig öffnen, auch Elfenbein brauche Tageslicht und Luft - sonst wird es braun. Und, unter uns gesagt, ein bisschen eitel bin ich schon, meine Tasten schauen echt gut aus.

Saite für Saite neu

Ich bin sozusagen rundumerneuert, was mich freut - nicht geliftet, zum Glück! Bei den vielen Umzügen und meiner Reise um die halbe Welt ging es manchmal recht ruppig zu. Einmal - o(h) Schreck - hat sich sogar eine Katze zwischen Klavierdeckel und Frontpartie eingeklemmt. Diese Krallen werde ich nie vergessen... Aber jetzt ist alles gut, alles original - nach vielen Stunden fachmännischer Arbeit.

Salon im Zirmerhof, Radein

Mein neuer Salon

Ich bin angekommen, bin am Ziel: im Salon des Zirmerhofs. Schon früh am Morgen strömt das helle Licht der Berge in den Raum, ohne zu blenden. Der Tag beginnt, viele Menschen gehen ein und aus, sie nehmen einen Drink an der Bar.

An die beiden ausgestopften Stierköpfe an der massiven Wand musste ich mich erst gewöhnen, ist ja nicht Spanien, sondern Südtirol. Doch so fühle mich stark wie ein Torero in der Arena.

Und dann, am Abend, bin ich der Star. Gäste lassen Erlebtes bei mir ausklingen. Wenige Meter weiter flackert das Feuer im Kamin. Mein Klang vermischt sich mit dem Lachen der Gäste.

Schön. Schön Steinway. Schön Zirmerhof. Schön Radein.

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